Fotos und Messung
begleiten Finsternis
Schüler bauen Ausrüstung in Augsburg auf
WISSEN. Bereits im Sommer 1998 begannen intensive Vorbereitungen der Schüler für eine mehrtägige Studienfahrt in Kooperation mit dem Kreisjugendamt nach Süddeutschland in die Nähe von Augsburg.
Zum Gepäck der 25 Teilnehmer der Astro-AG gehören neben computergesteuerten Teleskopen auch umfangreiche Fotoausrüstungen und diverse Aufbauten zur Dokumentation kurzzeitiger Schwankungen klimatischer und geographischer Messgrößen.
An drei Teleskopen, die alle mit mehreren Kameras bestückt sind, arbeiten jeweils drei Exkursionsteilnehmer. Ihre Aufgabe ist es, die in der Totalitätsphase auftretenden Finsternis-Phänomene wie Diamantring, Perlschnur, Protuberanzen und Sonnenkorona mit Optiken vom Fischauge bis hin zum Supertele mit 1250 Millimetern Brennweite auf die Filme zu bannen.
Innerhalb von zwei Minuten und 17 Sekunden werden nach einem ausgefeilten Zeit- und Belichtungsplan zirka 220 Aufnahmen, das heißt zirka acht Meter Kleinbildfilm, belichtet. Die Teilnehmer schulten sich dafür mit einem intensiven Training.
Ebenso wie die Fotografen sind auch die übrigen Schüler seit einigen Monaten mit Vorbereitungen klimageographischer Experimente befasst. Mit weitgehend selbst konstruierten Instrumenten werden sie die zeitliche Entwicklung von Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Himmelshelligkeit, Windstärke, Windrichtung und Wolkenbedeckung lückenlos erfassen. Dabei erwarten die "Klimatologen" einen kurzzeitigen Temperaturabfall von bis zu sieben Grad Celsius, einen markanten Anstieg des Luftdrucks und als Folge den heftigen "Finsterniswind" zu Beginn der Totalitätsphase.
Wenn alles nach Plan läuft, und insbesondere am 11. August gutes Beobachtungswetter herrscht, werden die Wissener Astronomen von ihrer Studienfahrt mit vielen Photos und umfangreichen Messergebnissen zurückkehren. Diese sollen dann im Nachhinein zu einer umfangreichen Ausstellung aufgearbeitet und dem interessierten Publikum an verschiedenen Orten im Kreis Altenkirchen zugänglich gemacht werden.Peter Urban